Der Maler Franz Triebl aus Netschetin musste zwei Schützenscheiben malen, Frau Gräfin kaufte großartige Preise für die Gewinner ein: 12 doppelte Seidentaschentücher zu je 1 Gulden und 45 Kreuzer, 12 Ellen Musselin zu je einem Gulden, 6 Paare Herrenhandschuhe für 4 Gulden und 30 Kreuzer, 3 Rapiergehänge mit Schnallen für 5 Gulden und 15 Kreuzer sowie ein besticktes Musselin-Tuch und Manschetten für 2 Gulden und 30 Kreuzer. Sie selbst spendete 1 Gulden und 45 Kreuzer.
Am Wettbewerb nahmen nicht nur ihre Jäger, Heiducken, Lakaien oder Herren Offiziere teil, sondern auch ihre zwei Söhne.
Eine solche Feier konnte nicht ohne Musik stattfinden. Bei jedem Treffer musste aufs Horn geblasen werden. Es blies aber nicht der Hornspieler, sondern der junge Lehrer aus Manetin Jan Pondělík, welcher in den Jahren 1727-1728 an der örtlichen Schule lehrte und wohl froh war, dass er sich mit seiner Trompete etwas hinzuverdienen durfte. Auf gnädigen Befehl erhielt er von der Gräfin zwei Gulden als Belohnung. Sein Blasen gefiel und dem jungen Mann brachte es die Gunst der Musik liebenden Nachbarschaft ein.
Das Schützenfest wiederholte sich in der kommenden Woche im Schlossgarten, auf den der Feiertag des hl. Wenzels fiel, der in Manetin wegen dem Namenstag des Gemahls der Gräfin besonders gefeiert wurde.
Wohl wurde bereits damals ein Bittgang zur hl. Barbara als Dank für die bescherte Ernte geführt und der Gottesdienst wurde beim Altar in der Kapelle des hl. Wenzels abgehalten, über dem in der Arkade das berühmte Bild von Brandl hing – das Chiaroscuro „Mord am hl. Wenzel“, und auf dem Altar ein Bild desselben Meister, wie der hl. Fürst Getreide drischt, welches ihm sein Podiven reichte.
Die alten Manetiner erzählten ihren Kindern, dass Brandl als Modell für das Bild beide Fürstenkinder Lazansky hernahm. Der Heilige hatte gänzlich das Aussehen des Fürsten Wenzel, Podiven seines Bruders Adam, der nach Manetin aus Bratronice als willkommener Gast eintraf.
Das Schießen auf den hl. Wenzel hatte was Wehmütiges an sich, mit einem Hauch an Abschied. Man nahm Abschied vom schönen Wetter und auch von der Obrigkeit selbst, die bereits am nächsten Tag nach Prag aufbrach. Nach deren Abreise verstummten das Schloss und die Musik in ihm.
(Nach der Arbeit des Dekans František Wonka)