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Marie Gabriela – Liebhaberin der Kunst und des Lebens

Die Gräfin Marie Lažanská aus Buková, geborene Czernin von und zu Chudenitz wurde um das Jahr 1690 als Tochter von Thomas Zachäus Czernin von und zu Chudenitz und seiner Frau Susanna Renate geboren.

Marie Gabriela – Liebhaberin der Kunst und des Lebens

Im Jahr 1707 wurde sie mit dem wesentlich älteren Grafen Václav Josef Lažanský aus Buková verheiratet (geb. 1673), dem Besitzer des Anwesens in Manětín. Sie bekam vier Kinder, wobei das letzte Kind, die Tochter Maria Josefa, in dem Jahr geboren wurde, in dem ihr Vater starb- 1715.

Im Jahr 1711 verkaufte Václav Josef den Herrensitz in Manětín seiner eigenen Frau für 180.000 Goldstücke, wobei er sich das Vorkaufsrecht vorbehielt. Anschließend zog er nach Chříč, wo er starb. Nach seinem Tod ging das Anwesen an seine Frau und ihre Söhne.

Im September 1712 gab es in Manětín einen verheerenden Brand, der fast die ganze Stadt zerstörte und verwüstete. Dank der Liebe der jungen Gräfin Maria Gabriela zur Kunst war die Stadt inklusive des prachtvollen Schlosses neu aufgebaut worden. Maria Gabriela lud auf ihr Anwesen bedeutende Künstler des Hochbarocks ein, wie etwa den Maler Peter Jan Brandl, den Bildhauer Joseph Herscher oder den Tiroler Architekten Johann George Hess.
Gegenüber des Schlosses wurde die Bildhauergalerie der Tugenden errichtet (deshalb wird Manětín manchmal auch das Westböhmische Kuks genannt), sowie Steinvasen , in denen anlässlisch der gräfischen Geburtstage griechische Feuer entzündet wurden.

Die Gräfin wusste das Leben auch zu genießen und wurde eine für ihre Zeit einzigartige, emanzipierte und berühmte Adlige.

Auf ihrem Weg nach Italien brachte sie von zwei Päpsten die Reliquien von zwei Heiligen mit – von Justina und Innozencia, die in der Dekanatskirch St. Johannes des Täufers untergebracht sind. Von dieser Reise brachte sie sich als persönlichen Diener auch einen Schwarzen mit.

Aus dem Ausland ließ sie sich verschiedene Leckereien importieren und auf ihrem Schreibtisch fanden sich so beispielsweise Makkaroni, damals noch eine vereinzelte Speise in den böhmischen Ländern.

Sie spielte leidenschaftlich gern Karten und notierte sich, wieviel sie wann verloren hatte. Sie richtete gesellschaftliche Veranstaltungen im großen Stil aus, sei es in Manětín, oder in Prag, wo die Lažanský einen Palast besaßen. Sie liebte Musik und Laientheater, das sie auf ihrem Hof spielen ließ.

Am Ende ihres Lebens wirkte sie als Äbtissin des Instituts für Adelige in der Prager Neustadt.

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